Die Pastorin, Lehrerin und Schriftstellerin lebte rund sechzig
Jahre in Stüdenitz, Kreis Ostprignitz-Ruppin. Geboren wurde sie
am 26.10.1910 in Bergfeld/Bromberg, gestorben ist sie am 24.02.2002
in Stepenitz.
Aufgewachsen in Berlin, promovierte sie nach dem Studium der Philosophie
und Theologie in Kirchengeschichte. Seit ihrer Zeit als Vikarin wurde
sie respektvoll im Dorf "Frau Doktor" genannt. Ordiniert
am 14.12.1952 ebnete sie als erste "richtige" Frau Pfarrer
den folgenden Pastorinnen den Weg. 1953 erschien ihre Broschüre:
"Die Frau auf der Kanzel", ein Plädoyer für Frauen
im Pastorenamt.
Darüber hinaus schrieb Dr. Eva Hoffmann-Aleith zahlreiche Beiträge
in Zeitungen und Zeitschriften, Broschüren zu theologischen Themen
sowie ein Dutzend Biografien historischer Persönlichkeiten.
Vorwiegend beschrieb sie das Leben von Frauen deren Leistungen nie
recht gewürdigt wurden z.B. Charlotte von Lestwitz, genannt Frau
von Friedland; Ellen Franz, die spätere Freifrau von Heldburg
und Louise von Francois. Aber auch für Ludwig Wucke und Julius
Schnorr von Carolsfeld ist Eva Hoffmann-Aleith eine Biografin.
Erzählungen in Anthologien und eigenen gesammelten Ausgaben runden
das Bild ihrer schriftstellerischen Tätigkeit ab.
Neben dem Schreiben schuf sie bemerkenswerte Aquarelle und betätigte
sich zum Ausgleich in ihrem Garten, in dem neben vielen Blumen und
Stauden auch seltene Gehölze wuchsen.
Das Werk Dr. Eva Hoffmann-Aleiths ist wertvoll für die Literatur-, Kultur- und Kirchengeschichte sowohl für die Region Berlin-Brandenburg,
als auch weit darüber hinaus.
Das Lila Archiv ist von der Autorin beauftragt, ihren schriftlichen
Nachlass zu bewahren und zu betreuen.
Es gibt im Land Brandenburg neben mehr als einem Dutzend Gedenkstätten
für Männer, keine entsprechenden Würdigungen für
Frauen. Ein Gedenk-Haus für Dr. Eva Hoffmann-Aleith wäre
ein erster Schritt dieses unausgewogene Verhältnis zu verändern.
Biografische Romane von Dr. Eva Hoffmann-Aleith
- Carl Hildebrand von Canstein
geboren am 15.08.1667 in Lindenberg - gestorben am 19.08.1719 in Berlin.
Begründer der Halleschen Bibelanstalt, später in Westfalen.
Der Freiherr
Luther-Verlag, Witten 1960
- Louise von Francois
geboren am 27.06.1817 in Herzberg/Elster - gestorben am 25.09.1893
in Weißenfels.
Schriftstellerin in Weißenfels, ihr bedeutendster Roman:
'Die letzte Reckenburgerin'.
Befreundet mit Marie von Ebner-Eschenbach, Hermine Villinger,
Julius Grosse und Conrad Ferdinand Meyer.
Ein Fräulein aus Weissenrofels, ISBN 3-89228-777-5
Verlag Haag und Herchen, Frankfurt am Main 1992
- Ellen Franz spätere Freifrau von Heldburg
geboren am 30.05.1839 in Berlin - gestorben am 24.03.1923 auf der
Veste Heldburg.
Pianistin und Schauspielerin.
Begründete gemeinsam mit ihrem kirchlich angetrauten Ehemann,
Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen, das damals weltberühmte
Meininger Theater.
Ellen Franz reformierte Dramaturgie und Regie,
Georg II. gestaltete entsprechende Bühnenbilder und Kostüme.
Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989
- Frau von Friedland
eigentlich Helene Charlotte von Lestwitz
geboren am 18.11.1754 in Breslau - gestorben am 23.02.1803 in Kunersdorf.
Gutsbesitzerin im Oderbruch, züchtete Gräser, legte einen
botanischen Garten an,
betrieb Landwirtschaft auf wissenschaftlicher Grundlage,
förderte Albrecht Daniel Thaer, Adalbert von Chamisso u.a.
Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1978
Neuauflage: Förderkreis Barnim-Oderbruch e.V., Bad Freienwalde
1994
- Anna Melanchton
geboren im September 1522 in Wittenberg - gestorben am 27.02.1547
in Königsberg.
Sie wurde mit 12 Jahren verlobt, mit 14 Jahren verheiratet, als 15-Jährige
wurde sie Mutter.
Sie starb unglücklich mit 24 Jahren und hatte sechs Kinder geboren.
Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1954
- Phillip Melanchton
eigentlich Philipp Schwarzerd
geboren am 16.02.1497 in Bretten/Baden - gestorben am 19.04.15ro60 in
Wittenberg.
Vater von Anna Melanchton, Professor an der Universität Wittenberg.
Reformator und Mitstreiter Martin Luthers.
Es wird u.a. ausführlich die Auseinandersetzung mit Caritas Pirckheimer,
der Äbtissin des Nürnberger Clarissinnenklosters geschildert.
Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1960
- Johanne Nathusius
geboren am 18.11.1828 in Althaldensleben - gestorben am 28.05.1885
ebenda.
Begründerin des Elisabethstifts und anderer Heime in Neinstedt/Thale
(Harz).
Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1980
- Marie und Philipp Nathusius
Das Ehepaar gründete die Neinstedter Anstalten (Bei Thale am
Harz).
Wege zum Lindenhof
Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1967
- Thusnelda von Saldern
geboren 1837 in Potsdam - gestorben am 12.05.1910 in Hoyen/Anhalt.
Die Vorfahren der Thusnelda von Saldern stammten von der Plattenburg
/ Prignitz.
Sie blieb unverheiratet und war fast 30 Jahre lang Oberin im Oberlinhaus
in Potsdam-Nowawes (Potsdam-Babelsberg).
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1940
- Julius Schnorr von Carolsfeld
geboren 26.03.1794 in Leipzig - gestorben 1872 in Dresden.
Maler der Romantik, gehörte zum Kreis der 'Lukasbrüder',
später 'Nazarener' genannt.
Leuchtende Stunde
Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1989
- Amalie Sieveking
geboren am 25.07.1794 in Hamburg - gestorben am 01.04.1859 ebenda.
ro Engagierte sich in der Krankenpflege, gründete in Hamburg die
Amalienstiftung einschließlich der Kinderhospitale.
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1940
- Teufelszwirn
Ein Streit zwischen Pfarrer und Gutsherrn im Bautzener Land ums Wissebier
und ums Tanzen.
Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1970
- Ludwig Wucke
geboren 1807 in Bad Salzungen - gestorben 1883 ebenda.
Der blinde Dichter sammelte die 'Sagen der mittleren Werra' und schrieb
mit Hilfe von Holzrähmchen.
Eva Hoffmann-Aleith schildert auch den Hildburghäuser Lexikon-Verleger
Joseph Meyer,
den Gartenlaube-Redakteur Friedrich Hofmann,
den Geografen Karl Andree,
den Märchensammler und Bibliothekar Ludwig Bechstein.
Licht in der Nacht, ISBN 3-86137-666-0
Verlag Haag und Herchen, Frankfurt am Main 1998